Chronik der Fraunhofer-Zukunftsstiftung

1982: Entwicklungsstart der mp3-Technologie

Schwarzweiß-Aufnahme vom Audio-Team des Fraunhofer IIS und der Universität Erlangen-Nürnberg aus dem Jahr 1987
Am Anfang des mp3-Erfolgs stand das Audio-Team des Fraunhofer IIS und der Universität Erlangen-Nürnberg, hier im Jahr 1987. © Kurt Fuchs/Fraunhofer IIS

Mit der Entwicklung von Algorithmen zur Kompression von Audiodateien (mp3) schreiben Fraunhofer-Forschende weltweite Erfolgsgeschichte. Diese Innovation ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Neben der technischen Einzigartigkeit von mp3 beruht der Erfolg auch auf der Vermarktung der Technologie durch das Entwicklerteam. Anfangs oft belächelt, konnten die Forscherinnen und Forscher mp3 gegen alle Widerstände zum Markterfolg führen.

2008: Gründung der Fraunhofer-Zukunftsstiftung

Fotoausschnitt einer Platine vom erster Prototyp eines mp3-Spielers
Erster Prototyp eines mp3-Spielers ohne bewegliche Teile aus dem Jahr 1994. © Fraunhofer IIS

Die außergewöhnlich hohen mp3-Lizenzerträge schaffen die finanzielle Basis für die Gründung der Fraunhofer-Zukunftsstiftung, die am 18. November 2008 gegründet wurde. Einziger Stifter ist die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung angewandter Forschung e. V. Neben einem Grundstockvermögen von 5 Millionen Euro kann die Stiftung auf 215 Millionen Euro Verbrauchskapital zurückgreifen, das ihr ermöglicht, großvolumige und auf Technologiedurchbrüche orientierte Projekte zu fördern.

2009: Start der ersten Stiftungsprojekte

Foto einer Wissenschaftlerin bei der Verarbeitung eines Silizium-Wafers im Reinraum
Verarbeitung eines Silizium Wafers im Reinraum. © iStock

Ausgestattet mit den Mitteln aus mp3-Lizenzerlösen im dreistelligen Millionenbereich fördert die Fraunhofer-Zukunftsstiftung in der Anfangszeit Projekte, die den Aufbau neuer Patentcluster und die Entwicklung von bisher unbekanntem Know-how zum Ziel haben. In dieser Zeit befinden sich Förderprojekte wie »Si-Beacon – Unlimitierte und ressourcenschonende Solarzellen basierend auf metallurgischem Silizium« meist in der Vorlaufforschung. Sie nehmen Problemlösungen in den Blick, die erst in fünf oder zehn Jahren für Wirtschaft und Gesellschaft relevant werden können.

2020: Strategische Neuausrichtung

Einheimische Helfende tragen Säcke mit Nahrungsmitteln in einem Katastrophengebiet
Mit »EDDA« entwickeln Forschende am Fraunhofer ITWM eine intelligente Bildanalyse für effiziente humanitäre Hilfe in Katastrophengebieten. © iStock

Mit wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen (»societal challenges«) ändert die Fraunhofer-Zukunftsstiftung ihre Handlungsfelder und orientiert sich verstärkt am Leitbegriff der »Nachhaltigen Entwicklung«. Die Fraunhofer-Zukunftsstiftung fördert weiterhin ausschließlich Forschung in der Fraunhofer-Gesellschaft, reduziert aber Laufzeiten und Fördervolumina. Projekte wie »EDDA – Intelligente Bildanalyse für effiziente humanitäre Hilfe in Katastrophengebieten« bilden die Schnittmenge aus den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen und den Forschungskompetenzen der Fraunhofer-Gesellschaft.