»Rebuilding Ukraine« – Zu Gast bei Fraunhofer

Perspektiven geben - Wiederaufbau gestalten

Die Fraunhofer-Zukunftsstiftung fördert bereits jetzt den wissenschaftlichen Austausch zwischen deutschen und ukrainischen Forschenden, um Kriegsschäden in der Ukraine zu beseitigen und den Wiederaufbau mit klima- und umweltfreundlichen Technologien vorzubereiten. Dafür unterstützt sie Forschungsaufenthalte ukrainischer Expertinnen und Experten an Fraunhofer-Instituten in Deutschland, indem sie deren Forschungstätigkeit für bis zu sechs Monate vollständig finanziert. 

Mit dieser Initiative möchte die Fraunhofer-Zukunftsstiftung dazu beitragen, dass schon bei der Beseitigung der Kriegsschäden und besonders beim Wiederaufbau neueste Erkenntnisse der anwendungsorientierten Forschung berücksichtigt werden können. Schwerpunkte des Engagements liegen daher in den Bereichen nachhaltiges Bauen, klimafreundliche Energien, ressourcenschonende Güterproduktion sowie sichere und widerstandfähige Versorgungsstrukturen.

»Der Wiederaufbau eines Landes ist eine große Chance, die Infrastrukturen von Grund auf neu zu gestalten. Wir möchten die Ukrainerinnen und Ukrainer dabei unterstützen, ihr Land so aufzubauen, dass es den Ansprüchen einer zukunftsfähigen Entwicklung genügt: ökologisch intakt, sozial ausgewogen und ökonomisch nachhaltig«, erläutert der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger die Motivation der Stiftung.

Oleksandr Proskurin startet als erster Gastwissenschaftler am Fraunhofer IWS in Dresden

Seit Anfang 2023 forscht der ukrainische Robotik-Spezialist Oleksandr Proskurin als Gastwissenschaftler mit Forschenden am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden. Zusammen entwickeln sie Rückbaumethoden zerstörter und durch nukleare Strahlung kontaminierter Infrastruktur mit Hilfe von Lasertechnik.

Proskurin ist Robotik-Experte am Institute for Safety Problems of Nuclear Powerplants (ISP NPP), das zur Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine gehört.
»Während des sechsmonatigen Aufenthalts in Dresden werden wir am Beispiel des havarierten Atomkraftwerks in Tschernobyl prüfen, mit welchen innovativen Methoden sich radioaktives Material aus dem Tschernobyl-Sarkophag sicher zerlegen und bergen lässt«, beschreibt Dr. Andreas Wetzig, Technologiefeldleiter für Trennen und Fügen am Fraunhofer IWS in Dresden, das Vorhaben.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen später auf den Umgang mit anderen zerstörten und radioaktiv belasteten Infrastrukturen übertragen werden.

© Fraunhofer IWS
Seit Anfang 2023 forscht der ukrainische Robotik-Spezialist Oleksandr Proskurin (l.) als Gastwissenschaftler am Fraunhofer IWS in Dresden. Gemeinsam mit seinen deutschen Forschungskollegen entwickelt er Rückbaumethoden für zerstörte und durch nukleare Strahlung kontaminierte Infrastruktur mit Hilfe von Lasertechnik. Das Bild zeigt ihn bei der Bearbeitung von nicht radioaktivem Testmaterial gemeinsam mit Patrick Herwig (r.) vom Fraunhofer IWS.